Durchweg sehr guter Zustand.
Soundtrack zum Noir Thriller mit Don Johnson als Hauptakteuer. Die Musik ist komponiert von Jack Nitzsche und eingespielt von John Lee Hooker, Miles Davis, Taj Mahal, Roy Rogers, Tim Drummond, Earl Palmer und anderen. Aber nicht Stücke von den jeweiligen Protagonisten, wie sonst sondern alle zusammen im Studio.
Glücklicherweise gehört dieser Soundtrack zur Kategorie "funktioniert wunderbar auch ohne Film - vielleicht sogar besser". Zumeist ruhig aber (trotzdem? deshalb?) intensiv und packend, zumal auch hervorragend aufgenommen. Musikalisch erwartungsgemäß in einem leicht verjazzten bluesigen Zwischenraum (für Schubladendenker: ich würde definitiv eher das Fach "Blues" wählen als "Jazz").
„Wann gibt es schon die Gelegenheit, John Lee Hooker und Miles Davis gemeinsam auf einem Album zu würdigen. Wohl nur einmalig, auf dem Original Motion Picture Soundtrack "The Hot Spot ".
Auch wenn beim Film von Dennis Hopper Don Johnson sowie Virginia Madsen mitwirken, sollte man den Film nicht überbewerten, kam er doch beim Publikum gar nicht gut an. Allerdings ist die "The Hot Spot"-Musik schon besonders, etwas ganz besonderes.
1990 erschienen, vereint die vorliegende Platte Ikonen der Musik: John Lee Hooker, Miles Davis und Taj Mahal. Weitere Mitwirkende sind Slide-Gitarrist Roy Rogers, Bassist Tim Drummond, Drummer Earl Palmer und Keyboarder Bradford Ellis.
Aus dem Booklet geht hervor, dass Jack Nitzsche die original Musik komponiert hat. Aufgenommen wurden die dreizehn Songs in den Oceanway Studios, Hollywood.
Ohne Zweifel aufkommen zu lassen, darf man bei "The Hot Spot (Original Motion Picture Soundtrack)" von einem Edelstein sprechen. Dieser Begriff ist definitiv nicht zu hoch gegriffen.
Inklusive Bassist Tim Drummond (auch Ry Cooder, John Mayall, J.J. Cale, Bob Dylan, Stevie Ray Vaughan) sowie Schlagzeuger Earl Palmer (unter anderem Bonny Raitt, Little Richard, T-Bone Walker, Ray Charles) begeistern die Musiker durch eine wie selbstverständlich gespielte Musik.
Ist es nun Blues oder Jazz?
Die Antwort liegt zwischendrin. Wohl nicht genau in der Mitte, denn die dreizehn Songs changieren auf beeindruckende Weise zwischen die beiden Eckpunkten. Miles Davis variiert mit seinen Jazz-Expertisen über dem Blues eines John Lee Hooker, der sich fast nie in seinem so typischen Boogie-Terrain befindet.
Taj Mahal sowie Roy Rogers sorgen dafür, dass der Musik noch mehr Fülle verliehen wird. Passt!
"Goria’s Story" ist sozusagen die Ausnahme von der Regel. Miles Davis und der Keyboarder Bradford Ellis sind sphärisch-schwebend unterwegs und dieses Stück hat den Anschein, als sei es das Ergebnis einer Improvisation. Highlight!
John Lee Hooker ist auch solo unterwegs. Das faszinierende "Moanin'" könnte man als eine geniale Fortsetzung von "Harry’s Philosophy" ansehen. Wahnsinn!
In seiner Booklet-Danksagung schreibt Dennis Hopper über den Blueser:
»[…] To John Lee Hooker, who proves you can make a steady diet of fried chicken well into your seventies and still try to get all those pretty young things into a hot tub. […]«
Dann ist es doch noch soweit. "End Credits", außer mit Bradford Ellis, in kompletter Besetzung, ist ein instrumentaler John Lee Hooker-Boogie von hypnotisierenden Ausmaßen. Man ist allerdings schon längst infiziert von dieser Mischung aus Miles Davis-Jazz und dem John Lee Hooker et alii-Blues.
"The Hot Spot (Original Motion Picture Soundtrack)" summiert die geniale Zusammenarbeit zweier Künstler, die die Musikgeschichte maßgeblich beeinflusst haben.“ (Rocktimes)
