Inspiriert von Compilations wie Country Got Soul, Delta Swamp Rock oder Country Funk wird auf Keep On Chooglin' ein musikalischer Eintopf gekocht, der allerdings noch um einiges schmackhafter ist, als die eben erwähnten Sammlungen. Die Zutaten sind Cozmic Boogie, Deep Fried Gumbo Rock, Swamp Grooves, Country Soul, White Line Fever, Southern Funk, Greasy Blues und mehr. Zeitlich geht es hier um die Phase von zirka 1968-1974 (mit einigen Ausreissern nach oben, wenigen nach unten). Beim Wort Funk keine Angst haben, damals bedeutete das noch Groove und nicht „dicker Daumen“. Vorher hatte man das noch nicht drauf, danach geriet der Sound oft zu slick und poliert.
Mit oben genannten Compis gibt es nur minimalste Überschneidungen, dazu ist die Mischung aus alten Klassikern und echten Fundstücken kaum zu übertreffen. Tief haben wir gegraben und lange probiert, bis der korrekte Flow erreicht war. Muffige Tracks (Produktion oder mangelhafter Vinyl-Rip) haben wir mastern lassen.
Volume 25/Dirty, Dirty kommt wie alle als CD-R, hat 22 Tracks und ist mit 80 Minuten prall gefüllt. Die CD kommt mit Covercard und Traycard in einer normalen Jewelbox. Das CD-Label ist bedruckt. Auf 50 Exemplare limitiert.
Schrob ich doch letztens noch, KOC #25 wäre auch schon fertig. Da hatte ich mich aber getäuscht. Noch nie habe ich so viele Tracks der ersten Version ausgetauscht, verschoben, am Flow rumgedengelt usw. bis ich zufrieden war. Mittlerweile sehe ich die Keep On Chooglin Serie wie damals bei Spoonful als Basis für einen Clubabend, wie zB die monatliche Whiskey Preachin' Nacht in Brighton oder Country Funk Fridays in Glasgow. Ich würde mir noch ne CD mit Gassenhauern wie La Grange, Ramblin' Man oder Sweet Home Alabama dazu brennen, falls man sie braucht, aber sonst wäre man mit den 25 KOC CDs ganz gut gerüstet.
Die beiden Opener von #25 würde ich zum Warm-Up oder als Rausschmeißer spielen, sind sie doch ziemliche Kriecher: zum ersten die extrem entschleunigte Version des Coasters Hits Down In Mexico, hier gemeuchelt von Terry Melcher (Manson Alumni und Sohn von Doris Day), sowie das repetitiv-dunkle Voodoo Blues von Hoyt Axton. Dann folgt eine Strecke mit sagen wir mal midtempo Swamp-Blues-Country-Rock Hybriden: Clarence Gatemouth Brown, Kate Taylor (vom erstklassigen Sister Kate Album, James Schwester), Jack Grelle, Jonathan Palmer. Jerry Reed und Rex Allen Jr.
Mit Bill Wilson und Lee Michael folgen zwei 70er Haudegen, Bishop Black covert JJ Grey's Mississippi und Little Richard besingt sich selbst (Southern Child, demnächst auch von Blackberry Smoke). Es folgen -bei KOC eher unterrepräsentiert- drei Frauenstimmen: Linda Ronstadt (Tumbling Dice), Delaney & Bonnie und Nicolette Larson. Canned Heat liefern mit Boogie Music einen echten Ohrwurm, bevor Crazy Horse und Stephen Stills's Manassas fett die Slidegitarre singen lassen. Drei schön groove-rockende Southern Rocker von Alligator Jackson, Beau Weevils (Charlie Daniels) und Doc Holliday bringen uns zum Ende. Nicht ganz. Den übergenialen Schlußpunkt setzt die mir bis dato unbekannte Studioversion von Lover Of The Bayou von The Byrds, sonst nur live auf Untitled zu finden. Boah, Clarence White an den Saiten. 5 Minuten Gänsehaut. Viel dran rum geschraubt. Hat sich gelohnt.
Keep On Chooglin' - Vol. 25 / Dirty, Dirty
1. Terry Melcher - Down In Mexico
2. Hoyt Axton - Voodoo Blues
3. Clarence Gatemouth Brown - Bugalusa Boogie Man
4. Kate Taylor - Lo And Behold/Jesus Is Just All Right
5. Rex Allen Jr. - Uncle Boogar Red And Byrdie Nelle
6. Jerry Reed - Amos Moses
7. Jack Grelle - Out Where The Buses Don't Run
8. Jonathan Palmer - Thelma Jean
9. Bill Wilson - Pay Day Give Away
10. Lee Michaels - Who Could Want More
11. Bishop Black - Mississippi
12. Little Richard - Southern Child
13. Linda Ronstadt - Tumbling Dice
14. Delaney & Bonnie - A Good Thing (I'm On Fire)
15. Nicolette Larson - Baby, Don't You Do It
16. Canned Heat - Boogie Music
17. Stephen Stills' Manassas - Isn't It About Time
18. Crazy Horse - Dirty, Dirty
19. Alligator Jackson - Hanging Judge
20. Doc Holliday - Highway Call
21. Beau Weevils - Mudcat
22. The Byrds - Lover Of The Bayou (Studio)