Inspiriert von Compilations wie Country Got Soul, Delta Swamp Rock oder Country Funk wird auf Keep On Chooglin' ein musikalischer Eintopf gekocht, der allerdings noch um einiges schmackhafter ist, als die eben erwähnten Sammlungen. Die Zutaten sind Cozmic Boogie, Deep Fried Gumbo Rock, Swamp Grooves, Country Soul, White Line Fever, Southern Funk, Greasy Blues und mehr. Zeitlich geht es hier um die Phase von zirka 1968-1974 (mit einigen Ausreissern nach oben, wenigen nach unten). Beim Wort Funk keine Angst haben, damals bedeutete das noch Groove und nicht „dicker Daumen“. Vorher hatte man das noch nicht drauf, danach geriet der Sound oft zu slick und poliert.
Mit oben genannten Compis gibt es nur minimalste Überschneidungen, dazu ist die Mischung aus alten Klassikern und echten Fundstücken kaum zu übertreffen. Tief haben wir gegraben und lange probiert, bis der korrekte Flow erreicht war. Muffige Tracks (Produktion oder mangelhafter Vinyl-Rip) haben wir mastern lassen.
Volume 15/Gumbo Jones kommt wie alle als CD-R, hat 23 Tracks und ist mit knapp 79+ Minuten recht prall gefüllt. Die CD kommt mit Covercard und Traycard in einer normalen Jewelbox. Das CD-Label ist bedruckt. Limitiert auf 50 Exemplare.
Gerade wenn man meint, es gibt nix mehr auszugraben, ist mit dem 15. Volumen noch einmal ein absoluter Volltreffer gelungen, der alle KOC-Stilarten bestens vereint. Das startet eher ruhig mit Folk-Groove (Kris Kristofferson), Swamp Country (Jimmy Walker), Southern Soul (Tony Joe White Cover von Arthur Alexander) und deepem Soul-Blues (Lonnie Mack). Knackige Folk-Country-Blues-Hybriden von Redeye, J.J. Cale und Chris Smither folgen. Und der tolle Jason Isbell ist dabei, bevor es mit Junior Parker, John Hammond Jr. und Andrew McMahon funky-bluesig-knarzig wird. Marc Benno rockt, Jim Ford nörgelt swampy-funky mit elektrisierenden Chormädels im Rücken, Jesse Ed Davis liefert gut ab und Link Wray covert den Backwoods Preacher Man von Tony Joe. Und weil ich Boz Scaggs' Version von Aaron Neville's Hercules zwar etwas slick, aber sehr genial fand, setzte ich den Track an das Ende. Zur Einstimmung und auf den Weg dahin wird es kontinuerlich super-groovy-funkier (aber immer erdig) mit Tracks von Pacific Gas & Electric (New Orleans-style - Gumbo Jones, sehr geiler Song), Delbert McClinton (Ain't No More Cane – grandios. Delbert, I love you!), Levon Helm (Take Me To The River – yes), Little Feat (oh yes!), O.V. Wright (Hi Records super Southern Soul-Groove), Dr. John (höllisch funky) und Paul Butterfield's Better Days (Clavinet galore). Mit Stolz geschwellter Brust kann ich sagen: das ist das vielleicht beste KOC-Volumen bis dato. Meine Meinung. Jedenfalls.
Keep On Chooglin' - Vol. 15 / Gumbo Jones
01. Kris Kristofferson - Border Lord
02. Jimmy Walker - Swamp Country
03. Clarence Carter - Willie And Laura Mae Jones
04. Lonnie Mack - Why
05. Redeye - Mississippi Stateline
06. J.J. Cale - One Step Ahead Of The Blues
07. Chris Smither - Don't Call Me Stranger
08. Jason Isbell & The 400 Unit - White Man's World
09. Junior Parker - Stranger In My Own Home Town
10. John Hammond Jr. - Help Me
11. Andrew McMahon - I Can't Stay Here
12. Marc Benno - Teach It To The Children
13. Jim Ford - Long Road Ahead
14. Jesse Ed Davis - Alcatraz
15. Link Wray - Backwoods Preacher Man
16. Pacific Gas & Electric - Gumbo Jones
17. Delbert McClinton - Ain't No More Cane
18. Levon Helm - Take Me To The River
19. Little Feat - Spanish Moon
20. O.V. Wright - You Must Believe In Yourself
21. Dr. John - (Everybody Wanna Get Rich) Right Away
22. Paul Butterfield's Better Days - Take Your Pleasure Where You Find It
23. Boz Scaggs – Hercules