Inspiriert von Compilations wie Country Got Soul, Delta Swamp Rock oder Country Funk wird auf Keep On Chooglin' ein musikalischer Eintopf gekocht, der allerdings noch um einiges schmackhafter ist, als die eben erwähnten Sammlungen. Die Zutaten sind Cozmic Boogie, Deep Fried Gumbo Rock, Swamp Grooves, Country Soul, White Line Fever, Southern Funk, Greasy Blues und mehr. Zeitlich geht es hier um die Phase von zirka 1968-1974 (mit einigen Ausreissern nach oben, wenigen nach unten). Beim Wort Funk keine Angst haben, damals bedeutete das noch Groove und nicht „dicker Daumen“. Vorher hatte man das noch nicht drauf, danach geriet der Sound oft zu slick und poliert.
Mit oben genannten Compis gibt es nur minimalste Überschneidungen, dazu ist die Mischung aus alten Klassikern und echten Fundstücken kaum zu übertreffen. Tief haben wir gegraben und lange probiert, bis der korrekte Flow erreicht war. Muffige Tracks (Produktion oder mangelhafter Vinyl-Rip) haben wir mastern lassen.
Volume 20/Hoe Down kommt wie alle als CD-R, hat 22 Tracks und ist mit 80 Minuten prall gefüllt. Die CD kommt mit Covercard und Traycard in einer normalen Jewelbox. Das CD-Label ist bedruckt. Limitiert auf 50 Exemplare.
Sagte ich letztens noch ich hätte einen Lauf?! Der hält noch an, schließlich habe ich mir in den letzten 2 Monaten gut 150 Country- und Southern-Rock LP's gekauft und bei der Digitalisierung kräftig aufgerüstet. Schon länger wollte ich eine KOC-CD mit Country-Rock/Bluegrass-Hybriden beginnen, was mir mit Tunes von Poco, Country Gazette, Dillard & Clark und den Dillards prächtig gelungen ist. Danach souled uns der unvermeidliche J.J. Cale gut ein, bevor vier Southern Rocker mit nicht unbedingt Genre-typischer, aber saumässig groovender, Midtempo-Tunage antreten: Amazing Rhythm Aces, Sea Level, Elvin Bishop (Crawling King Snake) und Wet Willie. Kleiner Abstecher bei The Band (Don't Do It als Studioversion, als Bonus nur auf dem Reissue der Cahoots LP zu finden) und Band Bassist Rick Danko mit dem knackigen Java Blues. Tony Joe White's Version des Klassikers Suzie Q findet sich nur auf der deutschen Pressung der eher mittelprächtigen Eyes LP – und jetzt hier. Maria Muldaur folgt schön funky und auf der 2. Manassas (Stephen Stills' Supergroup) LP sind doch bessere Stücke als man denkt (Chris Hillman's Lies zB). Und ab Track 15 begeben wir uns dann in reinrassige Southern Gefilde mit Capricorn Recording Artists Grinderswitch, Ole Whiskey Revival (neue Band aus Louisiana, demnächst auf Whiskey Preachin'), den Allman Brüdern (der beste Tracks vom Brothers On The Road Ausfall), Poker Flatts (countryesk), George Hatcher Band (köchelnd), Larry „Jinx“ Alexander (treibend), Creedence Clearwater Revival (Penthouse Pauper – man höre John Fogerty und staune) und schließlich das fast 10-minütige High Tides & Green Grass von den Outlaws, eine Saitenorgie wenn es je eine gab. Da konnte ich nicht widerstehen, schließlich habe ich mir in meiner Jugend in der BB in Höxter zu dem Track die Füße wund getanzt (nach 5 Bockbier ging das). Davor oder danach kam immer Freebird, aber ich schwöre, der Skynyrd Track wird nie auf KOC erscheinen. Bin ich stolz? Und wie!
Keep On Chooglin' - Vol. 20 / Hoe Down
1. Poco - Hoe Down
2. Country Gazette - Tried So Hard
3. Dillard & Clark - Lyin' Down The Middle
4. The Dillards - Get Out On The Road
5. J.J. Cale - Soulin'
6. Amazing Rhythm Aces - A Jackass Gets His Oats
7. Sea Level - Had To Fall
8. Elvin Bishop - Crawling King Snake
9. Wet Willie - Everything That 'Cha Do (Will Come Back To You)
10. The Band - Don't Do It
11. Rick Danko - Java Blues
12. Tony Joe White - Suzie Q
13. Maria Muldaur - I Can't Stand It
14. Stephen Stills' Manassas - Lies
15. Grinderswitch - Get It While It's Hot
16. Ole Whiskey Revival - Ramblin'
17. Allman Brothers Band - Leavin'
18. Poker Flatts - So Good
19. George Hatcher Band - First Thing Smoking
20. Larry Alexander - Greenville Woman
21. Creedence Clearwater Revival - Penthouse Pauper
22. The Outlaws - Green Grass & High Tides