Eine Handvoll des Vinyl auf Whiskey Preachin Records ist am Lager. Limitiert auf grünem Vinyl. Wird keine Nachpressung geben.
Mudlow ist ein seit 20 Jahren mehr oder weniger aktives Trio, welches sich im schönen Brighton an Britanniens Südküste bequem gemacht hat. In ihrer langen Karriere haben sie es immerhin zum Deep Blues Festival in den USA geschafft und im Heimatland mit Bands wie Seasick Steve, Scott H. Biram, The Detroit Cobras, The Jim Jones Review und Alabama 3 die Bühne geteilt.
Gefährlich und ganz schön funky ist ihr Sound, eine Art dreckiger Blues, dessen Texte sich vorwiegend um Verlierer und die Unbill, die sie erdulden, ertragen und hinnehmen müssen, drehen.
Inspiriert ist dieser Sound von Junior Kimborough, Tony Joe White, Jerry Reed und natürlich Tom Waits, aber Mudlow hat daraus ihre eigene Version gestrickt.
Tobias Tester (Guitar/Vocals und Hauptsongwriter), Matt Latcham (Drums, Percussion) und Paul Pascoe (Bass/Produzent) legen mit BAD TURN erst ihr drittes volles Album vor, aber es ist mit Abstand ihr erstes, durchweg perfektes Werk.
Sound Of South Review:
Zehn Jahre nach ihrem letzten CD-Longplayer „Sawyer’s Hope“ (2012) kommt die britische alternativ Country-Blues-Band Mudlow endlich mit dem 3. Full-Length Album „Bad Turn“ aus den Startlöchern. Die aus Brighton stammende Formation besteht seit 2002 und hatte 2019 zuletzt eine Compilation mit dem vielsagenden Titel „Waiting For The Tide To Rise“ veröffentlicht, die laut Mudlow „handpicked tracks“ aus 16 Jahren enthält. Für Insider ist die Band von Tobias Tester (Gitarre, Vocals, Songwriting), Paul Pascoe (Bass, Produktion) und Matt Latcham (Drums) mit ihrem „dreckigen“ Blues-Sound schon seit längerer Zeit ein Geheimtipp. Die neue Scheibe beginnt dementsprechend auch mit einem Wortspiel auf den Bandnamen. Der Titel „Lower Than Mud“ ist ein eigenwilliges Blues Rock-Konglomerat im Stile des US-Blues Musikers Junior Kimbrough, ergänzt durch Testers herrliche Tom Waits-Stimme und einem typischen E-Solo im Mudlow-Soundtrack der Spitzenklasse. Die Nummer ist ein unbedingter Anspieltipp, ebenso wie das später folgende „Crocodile Man“, das im Storytelling und Boogie-Repertoire eines frühen J.J. Cale sicher erfolgreich gepasst hätte. Bereits für Mudlows Auftritt beim US-Deep Blues Festival 2008 in Clarksdale, Mississippi, war die Band vom Veranstalter als neue „Nick Cave der Outlaw Music“ angekündigt worden und steht auch 14 Jahre danach für diese Form einer einfach unbestreitbar fesselnden Southern Blues Music. Die „dunkle Wolken treffen auf schmutzige Stiefel“ – Mentalität wird in den Tracks der neuen LP durchweg in den versierten Songlyrics und den ausgefranst driftenden Kompositionen praktiziert; mit weiteren Glanzstücken im Tony Joe White– und J.J. Cale-Format bleiben „Further Down The Road“ (mit Rap-Einlage) und „So Long Lee“ (im stark bluesigen Tom Waits-Jargon) ausgesprochen undergroundig im Gedächtnis. Ein langsamer Blues-Sprachgesang im Titelstück „One Bad Turn“ und das fast unscheinbar wirkende Country-Folk Stück „Three Crows In A Row“ beweisen die meisterliche Spielweise im cleveren Songaufbau, der auch im letzten Stück „Sundown“ eine akustische Folk Rock-Geschichte brillant erzählt, und wie eine Filmmusik für ein noch nicht produziertes Movie im Raum hängen bleibt! Die Kraft der 10 Tracks von „Bad Turn“ besticht in ihren kleinen Feinheiten mit Rockabilly und Dire Straits-Pointen und einer kräftigen E-Gitarre in rauen Passagen. Die hierzulande leider bisher kaum bekannten Mudlow haben mit ihrem neuen Longplayer „Bad Turn“ ein Roots Rock Album produziert, das ihren langen Atem und ein unverkennbares Durchhaltevermögen musikalisch eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der individuelle Bluessound reflektiert die erdige Verbundenheit der Band mit ihrer Musik und das sichere Gefühl für den „ehrlichen“ Blues. Einen der bei uns seltenen Gigs spielen Mudlow laut Bandseite übrigens beim Orange Blossom Festival im Juni in Beverungen.
Tracklisting:
01. Lower Than Mud
02. Red Rock
03. One Bad Turn
04. Further Down The Road
05. Three Crows In A Row
06. Clean Slate
07. Crocodile Man
08.The Last Rung Down ... To Hell
09. So Long Lee (Redux)
10. Sundown